ORGELWERKE
Oktober 2007
„Orgelwerke der Avantgarde“ wurde das Konzert am 17.September überschrieben und Orgelenthusiasten wissen es: mit Jean François de Guise wird es sicher ein Erlebnis, ist er doch bekannt für seine Vorliebe zeitgenössischer Musik. Und so versprach er dem Publikum auch ungewöhnliche Hörerlebnisse. Es sei vorweg genommen: Es wurden alle Register gezogen. Die kleine wohlklingende Orgel wurde einem Belastbarkeitstest unterzogen, unter dem auch deutlich größere Instrumente geächzt hätten – doch sie bestand. Und nicht nur die Orgel – beginnend mit Edgar Varèses „Ionisation“, einem Werk für 41 Schlaginstrumente und 2 Sirenen, hier jedoch in einer Orgel-Fassung und weiter mit Segantini, Brunotte und Hoffmann durften auch die Ohren des geneigten Publikums so manche Härteprobe bestehen. Jedoch gab de Guise durch seine Einführung in Komponist und Werk einen aufschlussreichen Einblick in Entstehung und Stilrichtungen zeitgenössischer Orgelmusik. Es traten durchaus tonale Komponenten zum Vorschein. So bekam das Publikum Gelegenheit, dem komplizierten Stimmen einer Orgel beizuwohnen – in kompositorischer Bearbeitung durch A.Boellmann - und wird den Kammerton „a“ sicher so schnell nicht vergessen. Krönender Abschluss bildete das kurze und mitreißende expressionistische Stück „Excessus“ von Hellmuth Schwencke, das seinem Namen mehr als gerecht wurde und den Hörer erheitert in den frühen Abend begleitete.
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JEAN FRANÇOIS DE GUISE